Kollagen (Englisch: Collagen) ist ein Eiweiß bzw. Protein, das im menschlichen Körper vorkommt und zu den sogenannten Struktureiweißen gehört. Als Struktureiweiß (auch Strukturprotein) bezeichnet man alle faserbildenden Eiweiße, die den Zellen und Geweben des Körpers in erster Linie als Gerüst dienen. Ihre Aufgabe besteht darin, den Geweben Form und Spannung zu verleihen. Sie halten die Strukturen elastisch, binden viel Wasser (Feuchtigkeitsversorgung), sorgen aber gleichzeitig auch für eine bestimmte Festigkeit.
Aus diesem Grund verdanken wir dem Kollagen die Spannkraft unserer Haut, ebenso wie die Druckresistenz unserer Gelenkknorpel, die Elastizität unserer Organe und Blutgefäße, aber auch die Reißfestigkeit der Bänder und Sehnen im Körper.
Neben Kreatin und Elastin ist Kollagen mit über 30 % Anteil an der Gesamtmasse aller Proteine (Eiweiße) das am häufigsten vorkommende Eiweiß und daher eines der wichtigsten Strukturproteine im Körper. Zudem ist es ein Hauptbestandteil des menschlichen Bindegewebes.
Bindegewebe: Das menschliche Bindegewebe schützt die verschiedenen Organe vor Beschädigungen indem es den Organformen Festigkeit und Struktur verleiht, dient zudem als Wasserspeicher und spielt sogar für Abwehrreaktionen gegen Krankheitserreger im Körper eine wichtige Rolle. Neben der Haut sowie weiteren Gewebearten die z.B. in Sehnen, Bändern, oder Zähnen vorkommen, gehört auch das Knochen – und Knorpelgewebe als Stützgewebe im weitesten Sinne zum Bindegewebe.
Die obige Zeichnung bildet einen Ausschnitt der menschlichen Haut ab, bei welchem die dunkelroten gekreuzten Streifen die Kollagenfasern darstellen, die auf Grund ihres speziellen Aufbaus dem Gewebe seine Stabilität verleihen. Sie bestehen aus langen Proteinmolekülketten die eine Helix (Schraubenlinie) bilden und jeweils zu dritt arrangiert sind. Durch diese dichte Wickelung der Kollagenfasern entstehen ihre große Zugfestigkeit und ebenfalls ihr geringe Dehnbarkeit.
Welche Kollagentypen gibt es?
Insgesamt existieren 28 bisher bekannte Kollagentypen (sowie 10 weitere kollagenähnliche Eiweiße), von denen für den Menschen vor allen Dingen die Typen 1 bis 3 relevant sind, da verstärkt diese im menschlichen Körper vorkommen. Die Beschaffenheit der einzelnen Kollagentypen unterscheidet sich leicht und in Abhängigkeit von seiner Aufgabe und seinem Einsatzort im menschlichen Gewebe. Man ordnet die Kollagen Typen I bis III daher wie folgt zu:
Kollagentyp | Vorkommen im Körper |
I | Haut Faszien Sehnen Bänder Innere Organe Knochen Faserknorpel Gefäße Zahnbein Leder- und Hornhaut (Auge) |
II | Hyaliner Knorper Elastischer Knorpel Faserknorpel Glaskörper (Auge) |
III | Knorpel Sehnen Gefäßwände Innere Organe Zahnbein Knochensubstanz Uterus Hornhaut (Auge) Lymphknoten Milz Rachen- und Gaumenmandel |
Währen Kollagentyp I und III in ihrem Vorkommen relativ ähnlich sind, finden wir Typ II verstärkt in den Gelenken wieder.
Beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln sollte man daher darauf achten, welcher Kollagentyp enthalten ist, um ein optimales und auf den Bedarf angepasstes Ergebnis zu erhalten.
Wie funktioniert das Kollagen in unserem Körper?
Der menschliche Körper ist grundsätzlich in der Lage Kollagen aus Aminosäuren selbst herzustellen. Dafür verwendet er in erster Linie die drei Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin. Zusätzlich benötigt er für die Kollagenherstellung (Kollagensynthese) auch Vitamin C.
Während bei jungen Menschen Kollagen noch in ausreichenden Mengen gebildet wird und beschädigte Strukturen schnell ersetzt, nimmt die vom Körper produzierte Kollagen-Menge im Alter stetig ab, da sich der Herstellungsprozess verlangsamt. Bereits ab einem Alter von Mitte zwanzig beginnt diese negative Entwicklung und bei einem Alter von beispielsweise 40, stellt der menschliche Körper in der Regel nur noch 60% der ursprünglichen Kollagenmenge selbst her.
Aus diesem Grund kann es zu vielfältigen Alterserscheinungen kommen wie:
- lockeres Bindegewebe
- schlaffe, trockene und faltige Haut
- kaputte und schmerzende Gelenke
- instabile Knochen
- dünnere Haare
- Muskelabbau
- sowie weitere Beschwerden und Krankheitserscheinungen
Was führt zum Abbau von Kollagen?
Zusätzlich zur Verlangsamung der Herstellung frischen Kollagens in unserem Körper im Alter, können weitere Faktoren den Abbau von Kollagen fördern. Dazu gehören:
- Häufiger Stress
- Regelmäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum
- Starke Sonneneinstrahlung
- Chronische Erkrankungen
Kollagenhaltige Ernährung
Um diesem körperlichen „Verfall“ vorzubeugen, kann es helfen kollagenhaltige Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, denn in unserer heutigen Nahrung sind kaum noch natürliche und ausreichende Mengen an Kollagen enthalten.
Dies liegt daran, dass Kollagen in erster Linie in Sehnen, Knochen, Knorpeln und teils Eingeweiden vorkommt und Knorpel, sehniges Fleisch oder Sülze heutzutage nur sehr selten noch auf unserer Speisekarte stehen.
Folgende tierische Quellen gelten als Kollagenlieferanten:
- Mark- und Sandknochen, Knorpel und Knöchel vom Schwein
- Sehnen von Rind und Schwein
- Ochsenschwanz
- Haut vom Schwein, Huhn oder Fischen wie Lachs
- Knochenbrühe von Rind, Huhn, Fisch
- Gelatine aus Haut und Knochen von Schwein, Rind oder Geflügel
Zum einen kann durch die Einnahme solcher Lebensmittel die Kollagenaufnahme im Alltag verstärkt werden. Zum Anderen findet die industrielle Herstellung von Kollagen (Collagen) für Nahrungsergänzungsmittel aus den oben genannten Produkten statt.
Kollagen in seiner ursprünglichen Form ist daher nicht für Veganer oder Vegetarier geeignet (außer für Vegetarier, die auch Fisch essen). Mittlerweile gibt es verschiedene Verfahren, bei denen Kollagengleiche Substanzen aus nicht-tierischen Bestandteilen hergestellt werden und in ihrer Wirkung dem “Original” in nichts nachstehen sollen.
Die Einnahme Vitamin-C-haltiger Nahrungsmittel (oder Nahrungsergänzungsmittel) kann die Kollagenproduktion unterstützen. Daher ist es förderlich, regelmäßig Vitamin-C-haltige Nahrungsmittel wie (roten) Paprika, Spinat, Grünkohl, Brokkoli und natürlich Vitamin-C-haltige Früchte wie Hagebutten, Johannisbeeren, Sanddorn oder Zitrusfrüchte zu sich zu nehmen.
Wichtig: Kollagen kann vom Körper nicht gespeichert werden. Zudem wird überschüssiges Kollagen vom Körper wieder ausgeschieden. Für dauerhafte positive Ergebnisse bedarf es daher einer regelmäßigen Zuführung von Kollagen.
Welche Wirkung hat Kollagen in unserem Körper?
Am Beispiel dieses Bildes der Haut erkennt man die Wirkung von Kollagen.
Im Bild links sieht man eine gealterte Haut mit typischen Erscheinungen. Dazu gehören Falten, vergrößerten Poren, Dehnungsstreifen, Akne Narben oder Sonnenschäden wie Pigmentflecken.
Im Bild rechts erkennt man, wie Kollagen die Haut von innen wieder aufbaut und verfestigt. Sie wird dicker, die Poren kleiner und wird insgesamt in ihrer Erscheinung wieder glatter und ebenmäßiger.
Die Einnahme von Kollagen kann folgende positive körperliche Entwicklungen bewirken:
- Haut
- Höhere Hautdichte und festere Haut (z.B. weniger blaue Flecken)
- Bessere Durchfeuchtung der Haut (Reduzierung der Trockenheit)
- Straffere, elastischere und glattere Haut (weniger Falten, verkleinerte Poren)
- Kraftvolleres Haar
- Bindegewebe
- Festeres Bindegewebe (Reduzierung von Cellulite-Anzeichen und Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft)
- Verbesserte Wundheilung
- Gelenke
- Schmerzreduzierung z.B. bei Arthrose
- Bessere Beweglichkeit
- Knochen
- Aufbau des Knochengewebes und Reduzierung Gewebeabbau, Verhinderung von Osteoporose
- Darm
- Reparatur von Darm- und Darmschleimhautzellen (Reduzierung Darmbeschwerden)